Wiehnachtsgeschkicht

Schkenken un Tuschken

 

Van Rudolf Kinau

 

So, nu man blooß noch vier Dag, denn is’ t weer Wiehnachen: "Denn pingeln de Glocken, denn danzen de Puppen, denn piept de Muus ­in Grooßvader sien Huus!"

Un denn gäht dat Wun­nern un dat Freun weer los. Un ok dat Fragen un Koppschkütteln: "Wat schall dat denn nu? Wat schall ik doar denn mit?"

"Dat ool verdreihte Schken­ken - !?" secht Betti Wegener. "Weer dat woll eegentlich anfangen is -?"

Ik segg: "Ja, Betti - dat is woll - - dat kummt doch woll all van de dree, Weisen ut dat Mörgenland - de hemm ja ok all gliek allerhand fie­nen Kram mitbrocht - un hemm Maria dat doar hin­packt, un hemm secht: ,Hier! För Di un dien Lüttji!'"

"Och ja!?" secht Betti. Un denn kummt se in' t Grübeln. "Ja, aber - - dat Maria dat denn - - gliek so bruken kunn - - doar in de lüttji Stall? ­Geld un Edelsteen? Un Weih­rauch un Mirthe - ? - Dat weet ik ne recht - - !?"

lk segg: "Ne, dat glöf ik ok ne dat hett Josef woll gliek de annern Dag - weer umtuschken mußt - tägen wat to Äten, un  n beeten Tüg - för de Lüttji."

"Hett he woll ne, secht Betti.

"Aber bi dat Umtuschken ­so gliek na Wiehnachen - doar is ja ok keen' n Seegen bi. Doar hett he ja ok alltied al­lerhand Arger un Looperee van. - Dat weet ik doch van uns sülst. - Vör Joahren kweem Jo­chen an – mit een lüttjen bunten Schkuut - för mi - so een' n bloot för Sönndag-Na­medag, to’t Teedrinken. Sönndagsschkuut  hett Tino Peeters to hum secht! - - Wat schall ik mit son Dings? - Kann ik ja henne bruken."

"Denn tusch hum weer um!" secht Jochen. "Söök di 'n annern ut! Tino Peeters hett doar mehr as twindig Schkuuden hangen, in söben ver­schkeeden Sorten!"

Ja nu -? Tino Peeters - de sitt mit sien Laden - heel achtern an Udiek, meist 'n Stünd  to Foot. – Wann kamm ik doar mal hen?

"Denn geef hum mi weer!" secht Jochen. "ik mutt mörgen doch noch bi’t Doktor langs - denn bring ik di wat anners mit!"

lk segg: "Villicht' n Kopp­dook? Of n  Pooar Strümpen?"

"Ja, ja", secht Jochen, "nu wäs man still! Lat mi man sülvst wat utsöken! Ik sall woll wat finden!" Un as he Freedag abend weer na Huus kummt - van Tino Pee­ters - do stäht he in de Döör un grient. Un as ik hum fragen de: "Na - wat hest mi denn nu moijes mitbrocht?" Do ritt he sien Jack apen, un stickt sien beiden Dumens unner sien Dragsättels - un ritt hör son bäten van de Rirbens of - un lett se weer tägen de Borst knalln. -- Un nu sech ik dat erst, dat dat nee'e sünd.

 

Un ik segg:

 

"Oh, moi! Hest di sülvst ok wat spendeert?"

"Spendeert-?" secht Jochen. "Wat meenst du mit ,spendeert'? lk harr doch wat to tuschken mit-! Hier, dat is't worden! Dat is dien bunte Schkuut - dien Sönndagsschkuut - ­dat kwem nett so hen mit dat Geld! Doar sünd wi noch mal moi van ofkammen!"

Ja - moi van ofkammen!

Hebb ik ok dorcht, man blooß - - ik harr nu ja nix to Wiehnachen krägen. - Aber een Joahr later heb ik dat nett so makt - as he. Ik hebb hum 'n feinen langen Piep schkunken -­un as he de ne lieden much ­he qualm ja bloot de lüttji Piep - dor hebb ik de Piep weer umtuschkt - un hebb doar'n lüttji fienen Neihkast för krägen, so as ik de alltied mal gern hemm wull - un de stäht nu bi uns up de lüttji Dischk - tägen de Kommod. - Un elkemal, wenn ik doar wat rutholln will - denn kiek ik na Jochen raver ­un segg: "lk mutt mal äben weer - bi dien lange Piep!"

Un denn grient Jochen ­un steckt de beid Dumens unner sien nee'n Dragsättels, un lett hör mal weer tägen sien Buck knalln un secht: "Un ik spööl n bäten - mit dien' bunte Schkuut - mit dien Sönndagsschkuut - as Tino Peeters sergen dett!"

 

 

95 Jahre Heimatverein Norderney e. V.

Geburtstag im Argonnerwald

In den letzten 18 Monaten ist es recht still um den Heimatverein geworden.

Das Jahr 2020 fing noch ganz normal an. Kleinere Auftritte doch dann kam Corona.

Ein Stillstand im März der bis Mitte Mai andauerte.

Langsam wurde vieles geöffnet doch singen war nicht erlaubt.

Ein Chor der nicht singen durfte!!

Ein Museum anheimelnd und klein durfte keine Besucher empfangen.

Abstand wie ist das in unserem kleinen Fischerhaus-Museum möglich?

Auch die beliebten Teeseminare im Teehuus fielen der Abstandsregelung zum Opfer.

So ging und geht es bis zum heutigen 95. Geburtstag des Vereins. 

 

Wir sind traurig, das wir unser Jubiläum am heutigen Tage  nicht mit Euch feiern dürfen.

Wie so vieles  - auch unsere Hauptversammlung in März 2020 mußte auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Doch hoffnungsvoll blicken wir auf das kommende Jahr dann wird unser kleines Fischerhaus-Museum 85 Jahr. Wenn es wieder möglich ist wollen wir dies mit Euch feiern.

Unter  „heimatverein-norderney.de“  wird  Aktuelles bekannt gegeben.

 Haltet durch – wir versuchen unser Bestes.

 Wir freuen uns dann auf einen regen Zulauf unserer Vereinsmitglieder,

Norderneyern und Gästen mit vielen Gesprächen und Erinnerungen die sicherlich mit den Worten :

„Weets du noch..“ anfangen.

 

Doch nun etwas aus der Chronik des Vereins.

Vorausschauende Norderneyer haben am 29. 09. 1926 den Heimatverein Norderney gegründet.

Zur gleichen Zeit wurde die Spielschar als Trachtengruppe mit ins Leben gerufen.

Der Verein wollte und will darauf hinweisen, das er sich zur Aufgabe gemach hat,

sich für das Sprechen und somit für die Erhaltung unserer plattdeutschen Muttersprache einsetzt.

Er will auch das alte Volksgut von unserem Eiland hochhalten und an unsere Kinder und Enkel weiter geben.

 

Nun sind seit der Vereinsgründung 95 Jahre vergangen und die aktive Spielschar des Vereins hält

dieses Brauchtum wie seit eh und je hoch.

 

Die Spielschar  in ihrer Norderneyer Fischertracht, so wie sie hier vor gut 250 Jahren getragen wurde,

zeigt den Gästen in den „Heimatabenden“ ein buntes Unterhaltungsprogramm.

 

In der Saison werden die Norderneyer Tänze, plattdeutsche Lieder und Gedichte von der Insel

und auch vom ostfriesischem Festland wie auch Shantys, so wie uns unsere Fischerleute sie damals

mitgebracht haben,  vorgetragen. Döntjes dürfen auch nicht fehlen.

Die informativen hochdeutschen Erläuterungen bringen das Brauchtum, die Tracht,

die Lieder und Tänze den Gästen näher. Viel wird über Norderney und die Norderneyer

aus den vergangenen Zeiten erzählt.

 

Die jährlich wechselnden Darbietungen mit den Bademoden, den Bediensteten an den Badestränden,

dem Rammbockspecktakel (dem Buhnenbau ), dem Arbeitsleben der Fischersleut und der Rettungsmänner,

der Angelschellfischfrau sowie einer Braut aus dem 18 Jahrhundert werden gern von den Besuchern angenommen.    

 

Die Spielschar stellt auch alljährlich den Pfingstbaum auf dem Kurplatz auf.

Auch ist sie in der plattdeutschen Woche bzw. Monat oftmals Vertreten gewesen.

Beim Nachtbummel der Norderneyer Einzelhändler wurde des öfteren aufgetreten

sowie an den Veranstaltungen der Inseltreffen „Insulaner unner sück“  regelmäßig teilgenommen

und auch die Inseltreffen auf Norderney mit ausgerichtet.

 

Der Heimatverein unterhält auch ein Museum. Das Fischerhaus-Museum ist 1937 gebaut worden

und steht im Argonnerwäldchen.

Im kommenden Jahr feiert es sein 85 jähriges Bestehen.

Das Haus zeigt uns wie unsere Vorfahren gelebt und gearbeitet haben.

Das benachbarte Teehuus, hier werden die Teeseminare „so gäht dat“ angeboten,

ist erst in 2007 neu gebaut dazu gekommen.

Das Haus passt gut zu unserem Museum und wird auch als Vortragsraum gebraucht und genutzt.

 

Der Omnibus Nr. 19, der letzte von unserem Eiland, ist wieder restauriert worden.  

Auch die Badekutz hat neue Räder mit einem neuen Unterbau bekommen.

Der Aufbau ist restauriert worden und alles hat einen neuen Anstrich bekommen.

Die Badekutzen waren früher Umkleidekabinen für die Gäste an den Badestränden.

Zur Zeit sind Omnibus und Badekutz in einer Halle am Hafen untergestellt.

 

Gern erinnert man sich an die legenderen Museumsfeste.

 

Im Arbeitskreis für Geschichte und Kultur haben sich verschiedene Gruppen zusammengefunden.

Hier wird die Geschichte von Norderney aufgearbeitet und wiedergeben.

Auch die Erhaltung von unseren „Historischen Kostümen“ für  verschiedene Umzüge wird gepflegt. 

Kleine Geschichten und Gedichte in unserer plattdeutschen Sprache werden sorgfältig zusammengestellt und vortragen. 

 

Fest etabliert ist in der Adventszeit das Vortragen von Weihnachtsgeschichten. 

 

Neu ist das sogenannte plattdeutsche Rudelsingen, daß während der Saison jeweils am letzten Sonntag

im Monat am Teehuus stattfindet sowie die Bedeutungen der Norderneyer plattdeutschen Begriffe,

die wöchentlich in der Norderneyer Badezeitung zu lesen waren  

 

Leider gibt es auch Sparten die nicht mehr ausgeführt werden.

So gibt es keine Heimatverein Klootschießer mehr und auch unsere

kleinsten Mitglieder in der Kindergruppe sind nicht mehr aktiv.

 

Das letzte Theatersück ist anläßlich der plattdeutschen Woche im September 2011 aufgeführt worden.

 

Heimatverein Norderney e. V.

Christa Wessels

 

 

 

 

 

 


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